Tabuthema Mundgeruch

Mundgeruch (Halitosis-Sprechstunde)

Mundgeruch (Fachausdruck: Halitosis) ist ein Tabuthema: Niemand spricht gerne darüber  -obwohl viele davon betroffen sind. Mundgeruch tritt gemäss internationalen epidemiologischen Studien in fast allen Ländern der Welt ähnlich häufig auf. Etwa 25% der Bevölkerung haben zumindest zu bestimmten Tageszeiten deutlichen Mundgeruch, etwa 6% sogar Tag und Nacht.

In etwa 90% der Fälle liegt die Ursache für Halitosis in der Mundhöhle und hier grösstenteils auf der Zunge. Weitere intraorale Ursachen sind Entzündungen des Zahnfleisches( Gingivitis) und des Zahnhalteapparates ( Parodontitis), Karies oder mangelhafte Mundhygiene, lokale Infektionen (Candidiasis, Perikoronoritis, Periimplantitis) sowie ungepflegter abnehmbarer Zahnersatz.

In weniger als 10% der Fälle liegt die Ursache für Mundgeruch ausserhalb der Mundhöhle. Der weitaus grösste Anteil (5-8%) der extraoralen Ursachen findet sich im Hals-Nasen-Ohren–Bereich (ca. 60-70% Tonsillitis und ca. 20% Sinusitis). Mit einem Anteil von weniger als 1% sind gastrointestinale und systemische Krankheiten sehr selten die extraorale Ursache für Halitosis und sollten nur  in Erwägung gezogen werden, wenn eine Ursache im Mund- oder HNO-Bereich definitiv ausgeschlossen werden kann. Leider gibt es sehr viele Patienten, bei denen aufgrund von Mundgeruch unnötige und teure Behandlungen bis hin zu Operationen durchgeführt worden sind, ohne dass  der Mundgeruch sich auch nur minimal verbessert hätte.

Mit dem heutigen Wissen über die Entstehung  von Mundgeruch, kann er in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. Wichtigste Voraussetzung dafür ist jedoch, die konkrete Ursache bei jedem Patienten individuell herauszufinden. Da geruchsbildende Mikroorganismen in der Mundhöhle die häufigste Ursache darstellen, gehört die Behandlung primär in die Hände des Zahnarztes.

Betroffene nehmen den eigenen Mundgeruch selbst nicht wahr, was soziale Beziehungen belasten kann. Das muss nicht sein: Durch einen offenen Umgang mit dem Thema  Mundgeruch lässt sich das Problem ansprechen sowie rasch und einfach lösen.

Expertenbeitrag SRF Puls

Dr. med. dent. Teresa Meyer im Beitrag von SRF Puls zum Thema Halitosis.

In Tagesanzeiger & Basler Zeitung

Dr. med. dent. Teresa Meyer: Weshalb schlechter Atem oft andere Ursachen hat, als man denkt. (PDF)

Wie kann ich herausfinden, ob ich Mundgeruch habe?

Es gibt drei Möglichkeiten um herauszufinden, ob man tatsächlich Mundgeruch hat.

Die Airbag- Methode: Man nimmt einen geruchlosen(!) Plastikbeutel, der nicht zu klein sein sollte 8 mind. 7 Liter).Diesen atmet man beim normalen ausatmen voll. Wenn der Beutel gefüllt ist, hält man ihn mit den Händen zu und geht in einen gut gelüfteten Raum oder an die frische Luft. Hat sich die Nase an die Frischluft gewöhnt (3-4 Minuten), drückt man den Beutel langsam vor der Nase aus. Dann hat man die Chance, selbst den eigenen Mundgeruch wahrzunehmen.

Eine (hoffentlich) verlässliche Auskunft erhält man durch die Befragung von Personen, mit denen sie häufig im Alltag kommunizieren (Lebenspartner, Freunde, Kollegen). Eine solche Befragung kann als peinlich empfunden werden und viel Überwindung kosten.

Die zuverlässigste Möglichkeit ist jedoch der Besuch in einer professionellen Mundgeruchsprechstunde.

Wie läuft die Mundgeruchsprechstunde ab?

Zuerst muss man einen Fragebogen ausfüllen. **(Mundgeruchfragebogen (PDF)). Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Andreas Filippi). In der ersten Sitzung wird nach Ursachen im Mund gesucht und der Mundgeruch gemessen. Ausserdem werden der mitgebrachte ausgefüllte Fragebogen und die Ergebnisse der Untersuchung besprochen. Weitere Behandlungen richten sich nach den bei ihnen gefundenen Ursachen. Sind alle möglichen Ursachen beseitigt, kontrolliert man noch einmal, ob der Mundgeruch tatsächlich verschwunden ist.

Was sollte man vor einer Mundgeruchuntersuchung vermeiden?
  • Drei Tage vorher: keine Antibiotika
  • Zwei Tage vorher: keine Zwiebeln, kein Knoblauch
  • Am Untersuchungstag: keine pfefferminzhaltigen Produkte, nicht rauchen, keinen Alkohol, kein Parfüm, kein Mundwasser
  • Vier Stunden vorher: nicht mehr essen, nicht mehr die Zähne putzen.

Mundgeruch selber feststellen

Es gibt keinen 100-prozentig verlässlichen Selbsttest. Am besten funktioniert noch die «Airbag-Methode»:

  • Eine geruchsneutrale Plastiktüte an den Mund halten und sie vollatmen. (Durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen.)
  • Die Tüte verschliessen.
  • Um den Geruchssinn zu schärfen, an die frische Luft gehen und fünf Minuten durchatmen.
  • Danach den «Airbag» vor der Nase ausdrücken.

Nutzen Sie unsere Mundgeruch-Sprechstunde

Fühlen Sie sich unsicher? Denken Sie, dass Mundgeruch auch ein Thema ist, welches Sie persönlich oder eine Person aus Ihrem Umfeld betreffen könnte? Wir können Ihnen helfen. Melden Sie sich noch heute für die Mundgeruchsprechstunde bei Dr. Teresa Meyer an.